Apotheker und Hausärzte in Nordrhein setzen gemeinsames Signal in Krisenzeiten

Bildquelle: ABDA

  • Im heilberuflichen Dialog werden angesichts einer praxisfernen Bundesgesundheitspolitik konkrete Lösungen erarbeitet
  • Im ersten Schritt wurde im Zuge der dramatischen Lieferengpässe bei Arzneimitteln eine Praxishilfe zur verbesserten Kommunikation zwischen Apotheken und Hausarztpraxen entwickelt
  • Weitere Lösungsansätze werden Apotheker und Hausärzte auch im Dialog mit ambulanter Pflege und Medizinischen Fachangestellten auf dem 20. Hausärztetag am 18.03.2023 in Essen diskutieren

Angesichts einer praxisfernen Bundesgesundheitspolitik setzen Apotheker und Hausärzte in Nordrhein ein gemeinsames Signal in Krisenzeiten. Oliver Funken, Vorsitzender Hausärzteverband Nordrhein e.V., und Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e.V., erklären dazu: „Trotz der immer dramatischer werdenden Lieferengpässe bei Medikamenten ist es durch großen Einsatz Apotheken und Arztpraxen bis heute gelungen Arzneimitteltherapien für Patienten sicherzustellen“, erklären Preis und Funken. „Da die Situation aber die Arbeit des medizinischen und pharmazeutischen Personals immer mehr erschwert hat, ergreifen beide Verbände angesichts des hohen bürokratischen und zeitlichen Mehraufwandes der weiterhin anhaltenden Lieferengpässe zahlreicher Arzneimittel selbst die Initiative. Gemeinsam wurde eine Kommunikationshilfe zur Unterstützung des Informationsaustauschs zu Lieferengpässen zwischen Apotheken und Hausarztpraxen entwickelt, die den Apothekern und Hausärzten in Nordrhein zur freiwilligen Nutzung bereitgestellt wird“, so Funken und Preis weiter. Die Kommunikationshilfe finden Sier hier zum Download.

Apotheker und Hausärzte setzen den Dialog auf dem 20. Hausärztetag fort. Dr. Oliver Funken und Thomas Preis stellen dazu fest: „Das Spektrum der Aufgaben, die Komplexität der Erkrankungen, die steigenden Patientenzahl, die Nachwuchsprobleme nicht nur in Hausarztpraxen und Apotheken sind Herausforderungen, die wir nur in guter Teamarbeit und in Zusammenarbeit mit allen Partnern im Gesundheitswesen bewältigen können. Ziel ist auch, in Zukunft gemeinsam eine ambulante Gesundheitsversorgung mit hoher Qualität für Bürger und Patienten sicherzustellen, auch wenn das aufgrund der Rahmenbedingungen immer schwieriger wird.“ Genau dazu diene der kollegiale Austausch auf dem 20. Nordrheinischen Hausärztetag mit Arztpraxen, Apotheken, der ambulanter Pflege und den Medizinischen Fachangestellten. Dort würden Ideen erarbeitet, Schwachstellen analysiert, Good-Practice-Beispiele vorgestellt und gemeinsame Zielvereinbarungen besprochen.

Gemeinsamer Appell: Bundesregierung muss bürokratische Hürden abbauen
Unabhängig von der Eigeninitiative der Berufsstände appellieren beide Verbände aber erneut an die Politik. „Wir fordern die Bundesregierung auf, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um Ärzten und Apothekern angesichts der weiter andauernden dramatischen Situation bei den Lieferengpässen von Arzneimitteln eine schnelle, sichere Patientenversorgung ohne bürokratische Hürden zu ermöglichen.

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