Bundestagsabgeordneter besucht Apotheke in Krefeld
Apothekerverband Linker Niederrhein appelliert anlässlich der dramatischen Situation der Lieferengpässe und des Fachkräftemangels in Apotheken an die Bundesregierung
Anlässlich des Apothekenbesuches von Otto Fricke (MdB), haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, in seinem Wahlkreis in Krefeld haben seine Gesprächspartner Apotheker Dr. Wolfgang Boventer, Vorsitzender des Apothekerverbandes Linker Niederrhein, und Apothekerin Mareile Schlebes, Pressesprecherin der Apotheker in Krefeld, einen dringenden Appell an die Bundesregierung gerichtet; zuvor hatte sich Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V., auf dem 15. Zukunftskongress öffentliche Apotheke am 25.02.2023 in gleicher Form an die Bundesregierung und insbesondere an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gewandt: „Stärken Sie die Apotheken vor Ort, für die Menschen vor Ort. Wir als Apothekerinnen und Apotheker wollen die bestmögliche Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung für die Menschen in Deutschland überall vor Ort auf höchstem Niveau sicherstellen - persönlich, engagiert und leistungsstark!“ Dabei betonen die Apotheker: „Das geht nicht mit immer schlechter werdenden finanziellen Rahmenbedingungen, sondern auch angesichts der außerordentlich schwierigen Arzneimittelversorgung mit immer mehr Lieferengpässen nur mit einer angemessenen Honorierung.
Apotheker befürchten ab 7. April lange Wartezeiten für Patienten
Anlässlich der dramatischen Situation bei den Lieferengpässen, die mittlerweile fast jedes zweite Rezept betreffen, fordern die Apotheker, die extreme Mehrarbeit der Apotheken adäquat zu honorieren und den Apotheken unbürokratische Handlungsmöglichkeiten für eine schnelle Patientenversorgung zu ermöglichen: „Geben Sie uns mehr Handlungsmöglichkeiten, die Patienten schnell und ohne unnötige bürokratische Hürden zu versorgen!“ Dazu gehöre auch, dass wir aus der Coronapandemie lernen und die erleichterten, kompetenzerweiternden Sonderregeln bei Nichtverfügbarkeit von Arzneimitteln weiter gelten lassen und nicht zum 7. April auslaufen lassen oder schnelle bürokratiebefreite Abgaberegelungen für Patienten in Apotheken auf anderem Wege weiter ermöglichen, fordern die Apotheker.
Die seit etwa drei Jahren geltenden Abgaberegeln haben sich in der Praxis bewährt; sie beschleunigen und verbessern die Arzneimittelversorgung für Patienten nachweislich. Sollten diese Regeln ab dem 07.04.2023 nicht mehr gelten, erwarten die Patienten lange Wartezeiten in den Apotheken, weil die bürokratischen Anforderungen sehr aufwendig werden, bis ein passendes Medikament abgegeben werden darf. Das sei gerade angesichts der dramatischen Situation der Lieferengpässe bei Arzneimitteln versorgungspolitisch unverantwortlich.