„Lauterbach ist auf dem Holzweg“: AVNR mit starker Medienpräsenz gegen die geplante Apothekenreform

Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e.V.
Neben der reichweitenstarken Präsenz in wichtigen regionalen Leitmedien an Rhein und Ruhr wie der Rheinischen Post, dem Kölner Stadtanzeiger und ganz aktuell heute in der WAZ auf der Titelseite und im Wirtschaftsteil hat der AVNR heute Mittag vor einem Millionenpublikum in einer Livesendung bei PHOENIX, dem Gemeinschaftssender von ARD und ZDF, sehr deutlich Stellung bezogen gegen die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und mehrmals eindringlich die zwingend notwendige Erhöhung des Apothekenhonorars erläutert.
Apotheke nur mit Apotheker
Befragt zum Vorhaben des Ministers „Apotheken ohne Apotheker“ warnte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein e.V. im Studiogespräch bei PHOENIX vor den drastischen Negativauswirkungen der geplanten Reform für die Patienten. „Lauterbach ist auf dem Holzweg“, stellte Preis klar. Denn wenn kein Apotheker da sei, dann könnte für zahlreiche Menschen Versorgung gefährdet und gefährlich werden und das müsse dringend verhindert werden. So wäre es für Kranke, Pflegende und Familien mit kranken Kindern reine Glückssache, ob sie in einer Apotheke vor Ort eine Apothekerin oder einen Apotheker überhaupt antreffen würden. Mit Verweis auf juristische Gutachten verwies Preis darauf, dass es eine Grundgesetzverletzung ist, wenn es Apotheken ohne Apotheker geben soll. Darauf hätten Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht, dass auch Apotheker anwesend seien, wo Apotheke draufstehe.
Größte Schließungswelle erfordert dringenden Handlungsbedarf beim Apothekenhonorar
Gleichzeitig betonte Preis mit Verweis auf die größte Schließungswelle bei Apotheken in der Geschichte Deutschlands auch angesichts der immer weiter gestiegenen Kosten mehrmals den dringenden Handlungsbedarf bei der Erhöhung des Apothekenhonorars, das seit fast zwei Jahrzehnten nicht angepasst worden sei. Als positiv wertete Preis die Einbeziehung der Apotheken bei Präventionsmaßnahmen, wie zum Bespiel beim „Gesundes-Herz-Gesetz“ oder dem Thema Impfen. Dass in Apotheken das Leistungsspektrum ausgebaut werden soll und künftig auch Totimpfstoffe verimpft werden könnten, sei zu begrüßen, aber stehe im krassen Widerspruch von Apotheken ohne Apotheker. Zum einen traue Lauterbach den Apotheken mehr Leistungen zu Recht zu und will sie mehr integrieren, baut aber auf der anderen Seite Apothekerinnen und Apotheker ab.
Geplante Apothekenreform bei Regionalkonferenzen im Fokus
Beim Auftakt der Regionalkonferenzen im Rheinland zum Thema „Patientenversorgung gefährdet. Die geplante Apothekenreform im Fokus“ am 19.07.2024 in Köln wird der AVNR gemeinsam mit der AKNR mit Apothekerinnen und Apothekern aus der Region sowie hochkarätigen Vertretern der Hausärzte, Kommunal- und Bundespolitik, PTA, Selbsthilfe und weiteren Vertretern aus dem Gesundheitswesen die Auswirkungen des geplanten Gesetzes in einer öffentlichen Veranstaltung vertiefend analysieren und diskutieren.