Die Hälfte aller Bürgertests in NRW werden von Apotheken durchgeführt

Bereits über 3 Mio. kostenlose Bürgertests von 1.000 Apotheken umgesetzt

Quelle: ABDA

Die öffentlichen Apotheken in NRW tragen mit ihrem Testangebot im Rahmen der kostenlosen Bürgertestungen des Landes NRW mit ca. 50 Prozent den größten Teil aller Testungen bei. In den ersten sieben Wochen haben sie etwa 3,3 Mio. kostenlose Corona-Schnelltests (Bürgertests) durchgeführt. Von den in diesem Zeitraum offiziell vom NRW-Gesundheitsministerium statistisch erfassten 6,7 Mio. Bürgertests wurden somit die Hälfte aller Bürgertests von den aktuell etwa 1.000 beteiligten Apotheken erbracht. Das hat eine aktuelle Hochrechnung des Apothekerverbandes Nordrhein ergeben.

„Nach aktuellem Stand beteiligen sich von den rund 4.000 Apotheken in NRW bereits 1.000 und somit 25 Prozent“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e.V. Auf den Bund hochgerechnet würden somit gut 15 Millionen Tests in etwa 5.000 Apotheken durchgeführt. Die öffentlichen Apotheken seien somit auch bei der Teststrategie in Land und Bund eine nicht zu ersetzende Säule der flächendeckenden Testinfrastruktur“, verdeutlicht Preis.
„Von Woche zu Woche bieten weitere Apotheken die für die BürgerInnen kostenfreien Tests an“, so Preis weiter.

„Gerade bei der Umsetzung der kostenlosen Schnelltests zeigt sich in besonderer Weise, wie bürgernah das flächendeckende Apothekennetz ist. Es ist gut, dass jetzt die Bevölkerung auch bei der qualifizierten Durchführung von Schnelltests vom wohnortnahen Versorgungsnetz der Apotheken profitiert“, betont Preis. Schließlich seien Schnelltestangebote der Apotheken mit deren fachlicher Expertise nicht nur in Citylagen, sondern eben auch in vielen Stadtteilen der großen Städte an Rhein und Ruhr und in den ländlichen Regionen für die Menschen gut erreichbar, verdeutlicht Preis.

Die BürgerInnen schätzen gerade jetzt angesichts steigender Infektionszahlen dieses fachkundige Angebot „Ihrer Apotheke um die Ecke“. Mit dem heilberuflichen Wissen unterscheiden sich die Testangebote der Apotheken deutlich von kommerziell betriebenen Testzentren. Das zeigen auch die hohen Testzahlen der Apotheken. Ein besonderer Vertrauensbeweis ist, dass auch viele Familien mit ihren Kindern das Angebot ihrer vertrauten Apotheke nutzen, um sich so mehr Sicherheit angesichts der dritten Welle der Pandemie zu verschaffen. Bei Kindern werden oft auch die angenehmeren Lolli-Tests durchgeführt.

Die Apotheken vor Ort leisten damit einen ganz entscheidenden Beitrag zur Pandemiebewältigung, insbesondere auch im Hinblick auf mögliche Lockerungen in Zukunft. Erst müsse es aber gelingen, die Infektionszahlen vor allem mit Impfungen und der Einhaltung der AHA+L+T-Regeln, das heißt: Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Maske tragen, regelmäßig lüften und testen, signifikant zurückzudrängen. „Die Apotheken vor Ort, die aktuell auch mit großem Aufwand die Impfstoffversorgung der Hausarztpraxen und zusätzlich auch in den 53 Impfzentren in NRW die Impfstoffherstellung gewährleisten, erledigen zusätzlich jetzt auch die wichtige Durchführung der Bürgertests ergänzend zu ihrer Kernaufgabe der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung“, stellt Preis klar.

Preis warnt davor, dass BürgerInnen die Tests als ein “frei testen“ auffassen und betont: „Es gibt kein frei Testen, um dann Pandemieregeln, wie das Vermeiden von persönlichen Kontakten, außer Acht zu lassen.“ Weiter erklärt er, dass es epidemiologisch am sinnvollsten ist, sich zweimal in der Woche testen zu lassen. „So können zahlreiche unentdeckte und symptomlose Infektionen entdeckt werden. Wir können so ein ungehindertes Weiterverbreiten des Virus erheblich vermindern.“

Angesichts ihres Engagements bei der millionenfachen Umsetzung von Bürgertests kritisieren Apotheker aber, dass sie nur ein vermindertes Honorar von 12 € bekommen. Die heilberuflichen Kollegen in Frankreich erhielten hierfür über 30 € und auch den Ärzten hierzulande werde mit 15 € ein höheres Honorar gezahlt. „Gleiche Leistung muss auch gleich bezahlt werden“, fordert der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein.

Hinzu kommt, dass das Honorar zusätzlich noch durch eine Abrechnungsgebühr von 3,5% erheblich gemindert wird. „Die Abrechnungszentren der Apotheken können die gleiche Leistung um ein Vielfaches günstiger anbieten. Die dürfen Apotheken aber bei der Abrechnung der Schnelltests nicht nutzen“, so Preis. Deshalb sollte die Abrechnungsgebühr auf das sonst für Apotheken übliche Maß abgesenkt werden oder den Apotheken sollte die Möglichkeit eingeräumt werden, bei den wesentlich günstiger arbeitenden Apothekenrechenzenten abzurechnen.  

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