„Wir lieben Apotheke, weil…“: Patienten in Nordrhein setzen sich für ihre Vor-Ort-Apotheken ein
Auf Aktionspostkarten und online unter www.apoliebe.de können ab sofort die Stimmen der Patientinnen und Patienten zur Unterstützung der Apotheken vor Ort hör- und sichtbar gemacht werden. So soll die hohe Wertschätzung der Menschen für die Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung durch ihre lokale Apotheke auch hier in Nordrhein in Richtung Politik verdeutlicht werden.
Die Aktionspostkarten liegen in vielen Apotheken in Nordrhein zur Ausfüllung bereit. Patienten können den Satz „Meine Apotheke liegt mir am Herzen, weil...“ individuell ergänzen und so der Politik mitteilen, warum sie nicht auf ihre Apotheke vor Ort verzichten können.
Wer möchte, kann die Postkarten auch ganz einfach online über die Webseite www.apoliebe.de ausfüllen und versenden. Die gedruckten und digitalen Karten werden bis zum 4. September gesammelt und dann öffentlichkeitswirksam an die zuständigen Ministerien für Wirtschaft und Gesundheit übergeben.
„Wir hoffen auf eine starke Unterstützung, damit auch die Politik endlich versteht, wie wichtig die Vor-Ort-Apotheken für die Arzneimittel- und Gesundheits-, sowie Nacht- und Notfallversorgung der Menschen sind“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V.
Unter dem Motto „Apotheken kaputtsparen. Arzneimittelversorgung gefährden. Nicht mit uns!“ hatten die Apotheker bereits im Juni dieses Jahres in Düsseldorf mit der bundesweit größten Protestaktion für bessere Rahmenbedingungen bei der Arzneimittelversorgung für ihre Patienten und für ihre Apothekenteams demonstriert.
„Auch die Apotheken in Nordrhein hatten in großer Geschlossenheit klar signalisiert, dass die qualifizierte und flächendeckende Arzneimittelversorgung ihrer Patientinnen und Patienten in akuter Gefahr ist“, betont Thomas Preis.
„Der enorme Zuspruch aus der Bevölkerung und die hohe Wertschätzung der Vor-Ort-Apotheken haben uns Mut gemacht, mit dieser Postenkartenaktion weiter Druck auf die Politik auszuüben und uns für unsere Patienten einzusetzen“, so Preis.
Angesichts des täglichen und aufwändigen Kampfes gegen nicht enden wollende Lieferengpässe bei Arzneimitteln und eine überbordende Bürokratie, bei einem stetig wachsenden Versorgungsbedarf und gleichzeitigem Fachkräftemangel sowie steigenden Personalkosten wird es für viele Apotheken immer schwieriger, sich betriebswirtschaftlich zu halten.
Das per Gesetz festgelegte Apothekenhonorar stagniert seit 2013 und wurde zuletzt sogar gekürzt. In der Folge mussten in den vergangenen Jahren bundesweit immer mehr Apotheken schließen. Heute verfügt Deutschland im europäischen Vergleich nur noch über eine absolut unterdurchschnittliche Apothekendichte. Zum Jahresende könnte die Schließungswelle sogar einen neuen Negativrekord erreichen.