E-Rezept gefährdet Versorgungssicherheit: Aktionsbündnis Patientenversorgung fordert Machtwort von Kanzler Scholz

Bündnis von Apotheken, Hausarzt- und Zahnarztpraxen und medizinischen Fachberufen kündigt Rückkehr zum Papierrezept an

Angesichts der fortlaufenden Ausfälle der Telematikinfrastruktur bei der Umsetzung des E-Rezeptes sieht das Aktionsbündnis Patientenversorgung die Versorgungssicherheit der Patienten gefährdet. Da das Bundesgesundheitsministerium an der Spitze mit Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach keinerlei Reaktionen dazu erkennen lässt, appelliert das Bündnis aus Apothekern, Haus- und Zahnärzten und medizinischen Fachberufen eindringlich an Bundeskanzler Scholz: „Herr Bundeskanzler, nutzen Sie Ihre Richtlinien Kompetenz und stoppen Sie das Experiment E-Rezept bis dieses unfertige IT-Produkt fehler- und unterbrechungsfrei funktioniert. Das sind Sie den Bürgerinnen und Bürgern schuldig. Die Patientenversorgung wird jeden Tag durch massive Systemausfälle gefährdet. Das hat unlängst die mehrheitlich dem Bund gehörende Betreibergesellschaft Gematik selbst in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. So kann es und darf es nicht weitergehen!“

Digitalisierung muss entlasten und darf nicht belasten

Das Bündnis stellt darüber hinaus grundsätzlich fest, dass Arztpraxen und Apotheken seit Jahren Arbeitsprozesse in Eigenverantwortung digitalisiert haben, um Abläufe zu vereinfachen und mehr Zeit für die Patientenversorgung zu haben. Das jetzt von der Gematik übergestülpte E-Rezept-Projekt ist aber von Unzulänglichkeiten und regelmäßig auftretenden Systemausfällen oft über mehrere Stunden geprägt. Dann können Arztpraxen keine Rezepte ausstellen und in den Apotheken können keine E-Rezepte ausgelesen werden. Die Beteiligten des Aktionsbündnisses kommen immer mehr zur Auffassung, dass das E-Rezept der Gematik noch längst keine Marktreife erreicht hat. Jeder IT-Anwender würde solch ein Produkt von seinem Computer wieder löschen und vom Anbieter sein Geld zurückverlangen. Arztpraxen und Apotheken sind keine Beta-Tester für die Gematik. Digitalisierung im Gesundheitswesen darf kein Selbstzweck sein und muss vor allem auch in die Arbeitsabläufe („Workflow“) der verantwortlichen Akteure für eine optimale Patientenversorgung passen. Sie sei nur dann sinnvoll, wenn sie auf einem gesicherten Datenschutzniveau technisch zuverlässig läuft und einen dienenden Charakter zum Nutzen aller hat und auch für möglichst viele PatientInnen gut und barrierefrei nutzbar ist.

Das Aktionsbündnis Patientenversorgung kündigt an, im Falle weiterer politischer Tatenlosigkeit, kurzfristig wieder auf das Papierrezept umzustellen, um die Versorgungssicherheit für die Patienten wieder herzustellen.

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