Experten und Apotheker motivieren zur Selbstständigkeit

Existenzgründer-Workshop stößt erneut auf positive Resonanz

Moderator und Referenten des diesjährigen Existenzgründer-Workshops: obere Reihe (von links): Dr. Armin Edalat (Deutsche Apotheker Zeitung), Thomas Preis (Apothekerverband Nordrhein e.V.), René Braun (apoBank), Nobert Steffens (apoBank), Heinz-Peter Barleben (Apothekerkammer Nordrhein); vordere Reihe: Martin Bechtold (Treuhand Hannover), Philipp Bayerschen (Treuhand Hannover), Christiane König (Apothekerin aus Neuss), Klaus Henkel (ARZ Service GmbH), Silke Wolff und Gabriele Amoriello (Treuhand Hannover).

Wer mit dem Gedanken spielt, sich als Apotheker selbstständig zu machen und seine eigene Apotheke zu leiten, hat vor allem in der Entscheidungsphase einen hohen Informationsbedarf. Somit nutzten die TeilnehmerInnen im Rahmen der Veranstaltung vielfach die Gelegenheit, ihre individuellen Fragen an die Experten vor Ort zu stellen.

Chancen für die Selbstständigkeit sind gut

In seiner Begrüßung wies Heinz-Peter Barleben, Vizepräsident der Apothekerkammer Nord-rhein, darauf hin, dass die Chancen für junge Pharmazeuten, sich als Freier Heilberufler mit einer eigenen Apotheke selbstständig zu machen, nach wie vor gut seien. Man könne hier auch auf die Unterstützung von Kammer und Verband zählen, so zum Beispiel, wenn es um rechtliche Details bei der Neugründung ginge.

Auch Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V., warb in seinem Vortrag „Die öffentliche Apotheke - Status Quo und Blick nach vorne“ dafür, die Chance zu nutzen, sich selbstständig zu machen. Von Apotheker zu Apotheker gab er wichtige Ratschläge für den Weg in die Selbstständigkeit und verdeutlichte praxisnah, welche Voraussetzungen man als Apothekenleiter persönlich mitbringen sollte und welche Faktoren bei der Apothekenwahl besonders beachtenswert sind. Die Chancen auf eine eigene Apotheke stünden auch deshalb gut, weil der demografische Wandel auch nicht vor Apothekenleitern Halt mache und sehr viele Kolleginnen und Kollegen, künftig ihre Apotheke abgeben würden.

Im Hinblick auf die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für die inhabergeführte Apotheke hob Thomas Preis die Apothekenpflicht, die Arzneimittelpreisverordnung sowie das Fremd- und Mehrbesitzverbot als entscheidende Eckpfeiler hervor. Dafür werde man sich als Interessenvertretung gerade jetzt, wo die Politik die Vor-Ort-Apotheken noch stärker in den Fokus der Gesetzgebung rückt, weiter intensiv einsetzen. Diese genannten Grundpfeiler dienten zugleich auch dem Schutz der Bevölkerung: „Arzneimittel sind Waren besonderer Art und benötigen eine besondere persönliche Beratung durch den Freien Heilberuf Apotheker, unabhängig von kapitalgesteuerten Konzerninteressen.“  

Praxisnahe Tipps aus Experten- und Existenzgründungssicht

In ihren Vorträgen verdeutlichten die Experten der Treuhand Hannover, der apoBank und der ARZ Service praxisnah, warum professionelle Beratung beim Thema „Apothekenüber-nahme“ unverzichtbar ist. Christiane König, selbstständige Apothekerin seit 19 Jahren, konnte dies nur bestätigen. Sie betonte, dass sie von Beginn an maßgeblich von dem Know-how ihrer Berater bei der Finanzierung, Steuern und Abrechnung profitiert habe. In ihrem Vortrag zeichnete sie den Weg in die Selbstständigkeit nach und berichtete authentisch von diversen Herausforderungen und gab den Teilnehmern wertvolle Tipps. Für sie habe sich der Schritt in die Selbstständigkeit mehr als gelohnt. Daher appellierte sie auch voller Überzeu-gung an die Interessenten: „Wagen Sie es, sich selbstständig zu machen. Es macht Spaß“, so König.  

Intensiver Austausch

Nicht nur während der Vorträge, sondern auch in der abschließenden Diskussionsrunde nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Chance, gezielte Fragen zur Apothekenübernahme an die Experten zu stellen. Insbesondere spezifische Nachfragen zu Möglichkeiten der Vertrags- und Finanzierungsgestaltung sowie zu wichtigen betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Aspekten wurden vermehrt gestellt. Darüber hinaus wurden auch die politischen Rahmenbedingungen kritisch hinterfragt. Christiane König konnte hier auf ihre langjährige Erfahrung verweisen und stellte klar, dass es in fast 20 Jahren Selbstständigkeit immer wieder politische Veränderungen gegeben habe. Darunter gab es auch stetig „Abgesänge zur öffentlichen Apotheke“. Doch Fakt sei, die Apotheke vor Ort habe sich trotz allem bis heute behaupten können. Daher müsse man sich, so König, auf Veränderungen, wie beispielsweise das e-Rezept, einstellen. Dasselbe gelte für den demografischen Wandel. Beides können Chancen für die öffentlichen Apotheken darstellen. Die unternehmerische Kraft zu besitzen, auf solche Gegebenheiten zu reagieren, sei jedoch entscheidend. An dieser Stelle bestärkte auch Christiane König, wie Thomas Preis in seinem Vortrag, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, sich berufspolitisch in Kammer und Verband zu engagieren, um politische Veränderungen aktiv mitzugestalten.

Moderator zieht sehr positives Fazit

Dr. Armin Edalat, Chefredakteur der Deutschen Apotheker Zeitung, der die Veranstaltung erstmalig moderierte, zog am Ende ein sehr positives Fazit. So merke man vor allem, dass die Referenten mit sehr viel Spaß und Motivation bei der Sache seien, betonte Apotheker Edalat. Dies habe die Existenzgründer motiviert, mit nachhaltigen Fragestellungen mehr Klarheit auf dem Weg in die Selbständigkeit zu erreichen.

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