Europawahl 2019: Apotheker bringen sich aktiv ein

Verband Freier Berufe in NRW fordert Europäische Charta der Freien Berufe

Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e.V. und stv. Vorsitzender des Verbandes Freier Berufe im Lande NRW e.V.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Politikern und weiteren Freiberuflern am 24.04.2019 in Düsseldorf haben Apotheker sich aktiv eingebracht und insbesondere auf die fatalen Konsequenzen des EuGH-Urteils aus Oktober 2016 zur Aufhebung der Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln hingewiesen. In seinem Statement wies Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V. und stv. Vorsitzender des Verbandes Freier Berufe NRW darauf hin, dass Patienten keine Kunden seien und fachlich fundierte Soforthilfe und Beratung von unabhängigen Heilberuflern benötigten. Unter Verweis darauf, dass Arzneimittel keine herkömmliche Konsumware seien, sondern Waren der besonderen Art, forderte er die Politiker auf, sich dafür einzusetzen, dass in diesem besonderen Fall eine Abkehr vom EU-üblichen Binnenmarktprinzip notwendig sei. Zudem machte er deutlich, warum die Wiederherstellung der Gleichpreisigkeit bei Rx-Arzneimitteln alternativ los sei. An der Veranstaltung, nahmen rund 100 Vertreter aller Freien Berufe teil, darunter zahlreiche Vertreter der Apothekerverbände und -kammern in NRW.

Gemeinsames Verständnis für Freiberuflichkeit fehlt auf europäischer Ebene

Die Veranstaltung diente vor allem auch dazu, die deutschen Politikerinnen und Politiker aufzufordern, sich für die Verabschiedung einer Europäischen Charta der Freien Berufe einzusetzen. Denn bis heute fehle auf europäischer Ebene ein gemeinsames Verständnis von Freiberuflichkeit sowie ein einheitlicher Politikansatz gegenüber den Freien Berufen. Der europäische Gesetzgeber solle künftig den Bedürfnissen der Freien Berufe besser gerecht werden, den Mehrwert der Freien Berufe für die europäische Gesellschaft anerkennen und sicherstellen, dass die Freien Berufe nicht ausschließlich auf Grundlage rein marktwirtschaftlicher Kriterien beurteilt werden, so lautete die Beschlussempfehlung des Vorstandes des Verbandes Freier Berufe im Lande Nordrhein-Westfalen e.V.

Auch wenn Details von den anwesenden Politikern Uwe Pakendorf (CDU), Jens Geier, MdEP (SPD), Mehrdad Mostofizadeh, MdL (Bündnis 90/Die Grünen) und Michael Kauch (FDP) unterschiedlich bewertet und diskutiert wurden, gab es doch einen Konsens dahingehend, dass die hohen Standards der Freien Berufe beispielhaft sind. Darauf müsse man aber auch immer wieder hinweisen, so der Rat der Politiker. Zudem sei es wichtig, die für sich stehenden, sehr komplexen Strukturen der unterschiedlichen Freien Berufe gegenüber der Politik und insbesondere auch gegenüber den Europaabgeordneten zu erklären.

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