Weltdiabetestag: Patientenorganisation warnt vor einer Verschlechterung der Versorgung

Der Landesverband NRW der Deutschen Diabetes-Hilfe sieht aber auch positive Entwicklungen – zum Beispiel in der Versorgung durch die Apotheken vor Ort

Bildquelle: ABDA

Zum Weltdiabetestag am 14.11.2022 warnt der Landesverband NRW der Deutschen Diabetes-Hilfe (DDH-M NRW) vor einer Verschlechterung der Versorgung von Menschen mit Diabetes. „Von immer mehr Betroffenen wird uns berichtet, dass diabetologische Schwerpunktpraxen aus Kapazitätsgründen kaum neue Patienten aufnehmen können“, berichtet Norbert Kuster, Vorsitzender des Landesverbandes. Zudem müssten aufgrund des Fachkräftemangels mancherorts Hausarztpraxen aufgegeben werden, und Diabetesberater arbeiteten zumeist am Limit.

Diabetes in Zahlen:

  • Nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erkranken in Deutschland jährlich mehr als eine halbe Million Erwachsene neu an Diabetes.
  • Aktuell sind etwa 8,5 Millionen Menschen betroffen.
  • Perspektive: Bei gleichbleibender Entwicklung muss man laut DDG davon ausgehen, dass hierzulande bis zum Jahr 2040 etwa 12,3 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein werden.

„Zu begrüßen ist allerdings, dass den Apotheken vor Ort in diesem Jahr durch den Gesetzgeber zusätzliche Instrumente an die Hand gegeben worden sind, von denen auch wir Diabetiker profitieren“, nennt Norbert Kuster auf der anderen Seite eine positive Entwicklung.

So können Patienten, die auf Dauer mindestens fünf Arzneimittel einnehmen müssen, kostenfrei in Apotheken vor Ort neue pharmazeutische Dienstleistungen in Anspruch nehmen – zum Beispiel einen Blutdruckcheck oder eine umfassende Medikationsberatung. „Ziel dieser detaillierten Medikationsberatungen ist, unerwünschte Wechsel- und Nebenwirkungen aufzudecken oder Probleme bei der Einnahme der Medikamente aufzuspüren“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein (AVNR). Mit Risikoscreenings, Ernährungsberatungen, Blutzuckermessungen und speziellen Beratungen insbesondere durch Apotheker mit einer Fortbildung in Diabetologie leisteten die Apotheken einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Prävention und unterstützten Erkrankte dabei, die mit dem Arzt vereinbarten Therapieziele zu erreichen. 

„Die Versorgung durch eine wohnortnahe Apotheke ist für uns Diabetiker schon immer sehr wichtig gewesen – bekommt nun aber aufgrund der Kapazitätsengpässe in anderen Bereichen noch größere Bedeutung“, sagt Norbert Kuster.

„Auch aus diesem Grund muss unbedingt verhindert werden, dass das flächendeckende Netz der Apotheken vor Ort weiter ausdünnt“, fordert Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL). „Deshalb muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen, unter denen eine Apotheke wirtschaftlich zu betreiben ist und die es für Nachwuchskräfte wieder attraktiv werden lassen, sich selbstständig zu machen.“

Deutsche Diabetes-Hilfe Menschen mit Diabetes (DDH-M) – Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.:

Der Landesverband NRW e. V. ist seit 1975 ein eigenständiger Verband, der die Interessen aller Diabetiker im Lande Nordrhein-Westfalen auf Landesebene bei Behörden und den Selbstverwaltungsorganen des Gesundheitswesens vertritt. Gemeinsam mit dem Fachbeirat und in Zusammenarbeit mit anderen Fachverbänden setzen wir uns für eine Verbesserung der Lebenssituation Betroffener ein. Weitere Informationen unter https://nrw.menschen-mit-diabetes.de/

Die Apothekerverbände Nordrhein (AVNR) und Westfalen-Lippe e.V. (AVWL):

Die rund 4.000 Apotheken in Nordrhein-Westfalen versorgen die Bevölkerung mit lebenswichtigen Arzneimitteln, sie beraten die Menschen kompetent und vertraulich und erbringen wohnortnah pharmazeutische Dienstleistungen. Die beiden Apothekerverbände vertreten die wirtschaftlichen, rechtlichen und berufspolitischen Interessen der Apothekeninhaber in NRW.

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