Apothekerverband begrüßt Entscheidung zur Verteilung von FFP2-Masken an Hartz-IV-Empfänger und fordert zügige praktikable Umsetzung

Sehr hohe Nachfrage könnte zu steigenden Einkaufspreisen führen

Die Ankündigung von Sozialminister Hubertus Heil und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am gestrigen Nachmittag, dass Hartz-IV-Empfänger je zehn kostenlose FFP2-Masken bekommen sollen, wird vom Apothekerverband Nordrhein begrüßt. „FFP2-Masken tragen maßgeblich zu sinkenden Infektionszahlen bei. Deshalb ist die Entscheidung der Bundesregierung zu begrüßen, auch Sozialhilfe-Empfänger mit kostenlosen FFP2-Masken zu versorgen“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V. „Gleichzeitig fordern wir aber die Politik auf, hier zügig eine, für alle praktikable, Umsetzung in die Wege zu leiten“, so Preis weiter. Denn die Ankündigung hat schon unmittelbar danach zu ersten Nachfragen betroffener Menschen in den Apotheken geführt, die ihre Masken abholen wollten.

Ein logistischer Kraftakt mit aufwändiger Beratung muss angemessen honoriert werden

Die Apotheken seien in der Lage, diese für die weitere Sicherstellung des Infektionsschutzes der Menschen herausragend wichtige Aufgabe mit einer abermaligen Kraftanstrengung zu meistern, so Preis. Dabei wehrt sich der Verband gegen Vorwürfe, die Politik würde die Apotheken mit so einer Aufgabe begünstigen. „Die Apothekenteams haben hier zuletzt mit der Verteilung von 34 Millionen FFP2-Masken in kurzer Zeit - quasi von einem Tag auf den anderen - einen außerordentlichen logistischen Kraftakt geleistet“, so Preis. Und was oberflächliche Kritiker gar nicht berücksichtigen oder anerkennen würden, sei neben Logistik und Vorfinanzierung eben auch die aufwändige Beratung zu den FFP2-Masken und den sonstigen vom Gesetzgeber empfohlenen medizinischen Masken. „Wir machen das gerne, erwarten aber auch, dass unser Engagement angemessen honoriert wird“, betont Preis.

Sehr hohe Nachfrage und starker Bedarf bleibt nicht folgenlos

Der Verband warnt aber gleichzeitig vor steigenden Einkaufspreisen für die Apotheken. Nicht nur der starke Bedarf durch die über 60 Millionen Bezugsscheine der Krankenkassen für fast 400 Millionen FFP2-Masken und jetzt zusätzlichen gut fünf Millionen weiteren Bezugsscheinen für weitere 50 Millionen Masken führen zu einer sehr hohen Nachfrage im Markt. Auch der laufende Bedarf von Bürgern, Betrieben und Verwaltung aufgrund der Nachschärfung der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften trägt dazu bei. Ein Zeichen für die mittlerweile teilweise angespannte Marktsituation ist die zeitweise fehlende Lieferbarkeit von Masken in Vertriebskanälen außerhalb der Apotheken und im Internet. Dort wurde auch bereits von stark steigenden Preisen berichtet. Auch wird von langen Lieferzeiten von Herstellern und Importeuren für FFP2-Masken berichtet.
Da die meisten verwendeten Masken aus China kommen, werden Preise und Verfügbarkeit zurzeit noch zusätzlich durch stark steigende Frachtkosten und durch die mit dem bevorstehenden chinesischen Neujahrsfest zu erwartenden Produktionseinschränkungen belastet.

„Andere Lieferkanäle können es sich erlauben ausverkauft zu sein. Apotheken können das nicht. Die Bürger:innen erwarten von uns zu Recht eine kontinuierliche Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Masken in ausreichender Menge. Dazu brauchen wir auch eine angemessene Vergütung,“ verdeutlicht Preis. Er erteilt damit gleichzeitig eine Absage ans Ministerium, von der Vergütung, die der Bund aktuell für die Versorgung der 32 Millionen anspruchsberechtigten über 60-jährigen und Menschen mit chronischen Erkrankungen zahlt, bei den nunmehr auch anspruchsberechtigten Harz IV Empfängern abzuweichen. „Die Einkaufspreise für hochwertige Masken sind zurzeit höher als im Dezember, als der Preis für die erste Gruppe der Bezugsberechtigten festgelegt wurde“, stellt Preis klar.

Cookie-Einstellungen

Notwendige Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Apothekerverband Nordrhein e.V.

Datenschutzerklärung